Prof. Dr. Beushausen, Studiendekan im Masterstudiengang „Psychosoziale Beratung in Sozialer Arbeit“ an der DIPLOMA Hochschule hat zahlreiche Fachartikel veröffentlicht.
Im folgenden findet sich eine Übersicht der Artikel und kurze Abrisse zur Erläuterung.
Die soziale Konstruktion von Traumata. Ein Plädoyer für eine Psychosoziale Traumatologie. In: TUP - Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (ISSN 0342-2275), Ausgabe 2, Jahr 2025, 111 – 119.
Traumatische Erfahrungen erhalten in der Fachwelt und in der Öffentlichkeit sehr unterschiedliche Aufmerksamkeiten und Bewertungen. Daher ist es von Bedeutung, sich mit der Konstruktion von Traumata und deren „sozialer Karriere“ zu beschäftigen. Diese jeweiligen Konstruktionen beinhalten reale Folgen für die Selbstdefinitionen der betroffenen Menschen und für die Formen der jeweiligen Unterstützung, d.h. auch für die Frage, welche Professionen für welche Aufgaben als zuständig erklärt werden. Die Ausführungen zeigen auf, dass die typischen Unterscheidungen der Zuständigkeiten, gegliedert in eine Traumapädagogik, Traumatherapie und Traumaberatung, im Kontext eines biopsychosozialen Modells der Komplexität traumatischer Erfahrungen nicht angemessen ist. Plädiert wird daher für die Konstituierung eines allgemeinen Zuganges einer psychosozialen Traumatologie mit jeweils individuellen Arbeitsschwerpunkten.
Grafische Systemdarstellungen – Visualisierung familiärer und sozialer Netzwerke. In: Systemische Psychotherapie. Lehrbuch für Studium und Weiterbildung. Hrsg.: Hermans, E.; Beermann, A., Springer Verlag, Berlin, Dez. 2024, 207- 228.
Vielfältige grafische Methoden ermöglichen Systemischen Therapeut*innen eine systematische Darstellung der sozialen Netzwerke, der sozialen Beziehungen und der Familienstrukturen. Diese Methoden ermöglichen einen Überblick über die mehrgenerationalen und aktuellen ökosozialen Bedingungskonstellationen. Die systematische Analyse der sozialen Beziehungen und der Familienstrukturen mehrerer Generationen mit der Methode der genografischen Mehrebenenanalyse ist mit dem Begriff der Genogrammarbeit zu einer vielfach genutzten Methode in der Familientherapie und in der Sozialen Arbeit geworden, um System-, Situations-, Lebenswelt- und genografische Analysen zu einer umfassenden Analyse zu integrieren. Mithilfe dieser Methode können mehrgenerationale komplexe Sachverhalte und Interaktionen in Familien in kurzer Zeit differenziert dargestellt werden. Anschließend wird auf die Bedeutung der Netzwerke für den Menschen hingewiesen und es werden verschiedene Methoden zur Analyse von Netzwerken vorgestellt. Hierzu gehört die Erhebung des Koordinatensystems, mit der Probleme und Ressourcen des Individuums und seiner Umwelt analysiert werden.
Traumata – Definitionen und Formen der Unterstützung. Plädoyer für ein Konzept einer Psychosozialen Traumatologie. In: Jugendhilfe, Heft. 4: Oktober 2024, 286-294.
Bei Störungen des menschlichen Wohlbefindens sind in biopsychosozialen Modellen (BPS-Modell) immer zugleich, wenn auch jeweils in einem unterschiedlichen Ausmaß, körperlich-leibliche, psychische und soziale Systeme beteiligt. Das biopsychosoziale Modell wurde insbesondere von George L. Engel (1976) formuliert. Es ist das mit Abstand häufigste zitierte Paradigma (Egger 2008a), obwohl das biomedizinische Modell, welches auf Descartes zurückgeführt wird, mit seiner strikten Trennung zwischen Soma (Körper) und Psyche, heute immer noch in weiten Bereichen der klassischen Medizin ein gängiges Modell ist. Mit der Entwicklung des BPS-Modells wurde ein Paradigmenwechsel von der klassisch naturwissenschaftlichen Annahme linear-kausaler und analytisch zu erforschender Zusammenhänge hin zu nicht-linearen oder zirkulären Verursachungs-Zusammenhängen vorgenommen.