Bachelor-Studierende der DIPLOMA Hochschule leistet Beitrag zur internationalen Grundlagenforschung im Feld Physiotherapie

Sa., 07.10.2023 - 19:52 von
Dr. biol. hum., Dipl. Psych. Robert Schleip
, zuletzt bearbeitet am 09.10.2023 - 18:40

Anika Seidel, Studierende im Studiengang Bachelor of Science - Fernstudium Physiotherapie, widmete Ihre wissenschaftliche Bachelorarbeit der Untersuchung von Nackenschmerzen in Bezug auf Veränderungen in der lokalen Gewebesteifigkeit, Elastizität, Druckempfindlichkeit und Gelenkbeweglichkeit. Motiviert von den spannenden Ergebnissen und dem positiven Feedback ihrer Betreuer reichte sie die Ergebnisse zusätzlich in einem wissenschaftlichen Fachjournal zur Veröffentlichung ein. Glückliches Ergebnis: Nach einem erfolgreichen Review-Prozess wurde Ihre Arbeit am 3. Oktober 2023 im renommierten Journal of Clinical Medicine veröffentlicht (Impact Factor 3,9). Ihre Arbeit kann seitdem online unter www.mdpi.com/2077-0383/12/19/6339  abgerufen werden.

Besonders erfreut über diesen Erfolg war Dr. Robert Schleip, der gemeinsam mit Dekan Prof. Christoph Egner sowie Andreas Brandl, alle drei sind Dozenten der DIPLOMA Hochschule, Frau Seidel bei der Veröffentlichung unterstützte. Er würdigte die hohe Bedeutung der Ergebnisse wie folgt:

Nackenschmerzen sind nicht nur bei Schreibtisch-Tätern ein weit verbreitetes Leiden. Häufig können diese durch Unterstützung von Physiotherapeuten im Verlauf weniger Wochen oder Monate verringert oder aufgelöst werden. Es gilt jedoch bisher als ungeklärt, welche lokalen Gewebeveränderungen mit diesen Beschwerden einher gehen. Hier konnte Frau Seidel einen wertvollen Baustein zur weiteren Klärung beitragen. Sie konzentrierte sich in ihrer Studie auf einseitige Nackenschmerzen (d.h. solche, die auf einer Körperseite deutlich stärker als auf der anderen ausgeprägt sind). Dies erlaubte ihr die betroffene Nackenseite im Vergleich zur anderen Seite bei denselben Patienten zu untersuchen in Bezug auf lokale Gewebesteifigkeit, Elastizität, Druckempfindlichkeit sowie Gelenkbeweglichkeit.

Ihre – auch von uns Betreuern mit Spannung erwarteten - Ergebnisse offenbarten, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zur Elastizität, Druckempfindlichkeit und Gelenkbeweglichkeit gab. Dies bestätigt eine verbreitete Vermutung der letzten Jahre in diesem Forschungsfeld; dass sich Veränderungen in diesen Parametern vermutlich tendenziell in weniger lokal begrenzten Regionen abspielen.

Anders war es jedoch mit der lokalen Gewebesteifigkeit: hier konnten die Messungsergebnisse von Frau Seidel eindeutig zeigen, dass die schmerzhaftere Nackenseite auch in einem signifikanten Ausmaß von einer erhöhten Steifigkeit gekennzeichnet war. Es ist zu erwarten, dass diese Ergebnisse die therapiebegleitenden Untersuchungsmethoden im weltweiten Feld der Physiotherapie beeinflussen werden, indem zukünftig nicht nur sekundär - sondern primär - die tastbaren Veränderungen der lokalen Gewebesteifigkeit bei Nackenschmerzen als Richtwert für das weitere Vorgehen genutzt werden.

Neben der hohen klinischen Relevanz dieser aufschlussreichen Ergebnisse gefiel uns Betreuern auch sehr gut, wie die Reputation der DIPLOMA Hochschule für deren besonders hochwertige Verbindung von Forschung und Praxis mittels dieser hochrangigen Publikation vor einem internationalen Publikum um ein weiteres Mal bestätigt wurde“.

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